Weiterbildung
25.10.2024
Chance Teilqualifizierung 2024 – für neue Beschäftigungsperspektiven
Im Rahmen eines digitalen Projektbesuchs bei der Gerresheimer Regensburg GmbH zog Dr. Christof Prechtl, stellvertretender bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer, eine positive Zwischenbilanz zum Projekt Chance Teilqualifizierung.
Um zur Sicherung des Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarfs in den Unternehmen Beschäftigtenpotenziale zu heben, haben die bayerischen Metall+Elektro Arbeitgeber bayme vbm und die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. 2007 die Initiative Chance Teilqualifizierung ins Leben gerufen. Sie richtet sich als Möglichkeit zur fachspezifischen beruflichen Weiterqualifizierung speziell an un- und angelernte Beschäftigte, branchenfremde Arbeitnehmer und Arbeitssuchende über 25 Jahre.
Die Initiative ist für die Unternehmen ein wirksames und praxisorientiertes Mittel, um ihre Beschäftigten im Betrieb zu halten und gleichzeitig bedarfsgerecht zu qualifizieren. Teilnehmende haben die Möglichkeit, sich bis zum Facharbeiterbrief weiterzubilden. Das macht die Initiative seit Jahren zum Erfolgsmodell, denn sie bereitet die Erwerbstätigen auf die Herausforderungen am Arbeitsmarkt der Zukunft vor.
Dr. Christof Prechtl, stellvertretender bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer
Gerresheimer ist ein global aufgestelltes Unternehmen mit Werken in 15 Ländern. Die Gerresheimer Regensburg GmbH befindet sich 60 km nördlich von Regensburg in Pfreimd. Dort wird die komplette Fertigungskette, vom Spritzgießen über die Montage und Kontrolle bis zur Verpackung medizinischer Produkte im Reinraum, abgedeckt. Hergestellt werden verschiedenste kundenspezifische Inhalatoren, Pensysteme, Infusionsets, Komponenten für nadellose Spritzensysteme, Küvetten, Lanzetten und vorfüllbare Spritzen aus Kunststoff.
Die Gerresheimer Regensburg GmbH wurde über die Taskforce Fachkräftesicherung FKS+ der Verbände und der Bayerischen Staatsregierung auf die Teilqualifizierung aufmerksam. Das Unternehmen wollte einem Mitarbeiter, Christian Prey, der bereits seit einigen Jahren im Unternehmen tätig war, die Möglichkeit bieten, Schritt für Schritt einen anerkannten Berufsabschluss zu erlangen. So konnte Christian Prey in der Teilqualifizierung "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik" das Modul 5 "Herstellen von Teilen im Spritzguss und Pressformverfahren" absolvieren und kann heute zahlreiche neue Aufgaben übernehmen.
Teilqualifizierung – ein Erfolgsmodell
Bei der Teilqualifikation werden Ausbildungsberufe in mehrere Module aufgegliedert. Jedes Modul ist in sich geschlossen und ergibt eine Teilqualifizierung. Mit dem Instrument können un- und angelernte Kräfte für den Arbeitsmarkt beziehungsweise für den Erhalt des Arbeitsplatzes qualifiziert und Schritt für Schritt auf die Externenprüfung vorbereitet werden. Man verfolgte mit der Teilqualifikation das Ziel, das Potenzial der eigenen Belegschaft optimal zu nutzen. Zielsetzung war und ist auch, Mitarbeitende für zusätzliche Einsatzbereiche bis hin zum Facharbeiterabschluss zu qualifizieren.
Dr. Christof Prechtl erläutert: “Die Transformation des Arbeitsmarktes schreitet spürbar voran. Initiativen wie diese tragen dazu bei, die Umbrüche abzufedern. An- und Ungelernte sowie branchenfremde Beschäftigte erweitern ihr Einsatzfeld, Arbeitssuchende erhöhen wiederum langfristig und flächendeckend ihre Beschäftigungsperspektiven.“
Die bayerischen Arbeitgeberverbände bieten in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. seit 2007 Teilqualifizierungen an. Bis heute wurden bereits über 16.500 Personen weiterqualifiziert.
Weitere Informationen zu dem Projekt Chance Teilqualifizierung finden Sie hier.