Weiterführende Schule

04.11.2022

Forscherinnen-Camps – Vernetzung von Nachwuchskräften und Wirtschaft – Herbstcamps 2022 sorgen für Einblicke in die technische Berufswelt

Junge Frauen für MINT begeistern und praxisnahe Berufsorientierung zu ermöglichen ist ein essenzieller Teil der Nachwuchskräftesicherung im technischen Bereich. Eine Gelegenheit dazu bieten die Forscherinnen-Camps der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. Hinter dem Projekt stehen als Hauptförderer die Bayerischen Metall+Elektro Arbeitgeber bayme vbm und als Förderer das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Förderung von Nachwuchskräften im MINT-Bereich

Das Forscherinnen-Camp bietet die Möglichkeit, Schülerinnen für die Bereiche Technik und IT zu begeistern und ihnen so MINT-Berufe näherzubringen.

Junge Frauen gewinnen Einblicke in unsere Branche und treten mit den Betrieben in direkten Austausch. Wir möchten ihnen vermitteln, dass im technischen Bereich ausgezeichnete Qualifikationsmöglichkeiten und verantwortungsvolle, hochspannende Aufgaben auf sie warten.

 

Bertram Brossardt, bayme vbm Hauptgeschäftsführer

 

Forscherinnen-Camp Passau

Beim Forscherinnen-Camp mit der ZF Friedrichshafen AG und der Universität Passau  tauchten Schülerinnen ab 15 Jahren aus Passau und Umgebung in die Welt der technischen Berufe ein und sammelten mit der Arbeit an Werkstücken praktische Erfahrungen. Das Camp richtete sich gezielt an Schülerinnen, denn noch immer ist der Frauenanteil in der Metall- und Elektro-Industrie zu gering. Nur eine von vier Stellen ist von einer Frau besetzt. Die Teilnehmerinnen konstruierten ein digitalisiertes Kunstobjekt mithilfe eines Streifenlichtscanners und fertigen mit dem 3D-Drucker eine Konsole zur Präsentation des Objekts an. Außerdem erhielten sie Einblicke in die Ausbildungsberufe der Industriemechanikerin, Fachinformatikerin und Elektronikerin sowie in die dualen Studiengänge der ZF Friedrichshafen AG, Mechatronik und Maschinenbau. Zusätzlich lernten die Schülerinnen MINT-Studiengänge wie Informatik, Mathematik und Internet Computing der Universität Passau kennen.

Die ZF Friedrichshafen AG und die Universität Passau führten mit der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 bereits verschiedene Camps durch. Sie sind somit langjährige Kooperationspartner der Bildungsinitiative. “Zusammen mit der Bildungsinitiative möchten wir uns für die Förderung junger Frauen im technischen Bereich einsetzen“, äußert sich Gernot Hein, Direktor für Kommunikation bei der ZF Friedrichshafen AG. “Uns liegt besonders am Herzen, junge Frauen an Mathematik und Informatik und technische Berufe heranzuführen, um ihnen die Vielfalt der Berufsmöglichkeiten zu zeigen“, sagt Prof. Dr. Tomas Sauer vom Lehrstuhl für Mathematik mit Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung, der das Camp seitens der Universität Passau begleitet.

 

Forscherinnen-Camp Erlangen-Nürnberg 

Beim Forscherinnen-Camp in Kooperation mit Siemens Healthineers und der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg tauchten Schülerinnen ab 15 Jahren aus Erlangen und Umgebung in die Welt der technischen Berufe ein. Mit Unterstützung von Ingenieur*innen und Dozent*innen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit dem Thema medizinische Bildgebung, bekamen Tipps und Tricks zur Bewerbung und erhielten Einblicke in die Studiengänge Informatik, Medizintechnik, Elektrotechnik und in technische Ausbildungsberufe.

Siemens Healthineers und die Technische Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg führten mit der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 bereits verschiedene Camps durch. Auch sie sind langjährige Kooperationspartner der Bildungsinitiative. “Gemeinsam mit der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 leisten wir einen Beitrag dazu, Jugendlichen digitale Berufe näherzubringen und Mädchen für Technik zu begeistern. Neue Perspektiven im Berufsfeld zu entdecken und neue Faszinationen zu erkennen ist für junge Talente ein wichtiger Schritt im Erwachsenwerden“, äußert sich Vanessa Kehm, Verantwortliche für das Ausbildungsmarketing bei Siemens Healthineers. “Uns liegt am Herzen, junge Frauen an technische Studiengänge und Berufe heranzuführen, um so bisher unentdeckte Interessen zu fördern“, sagt Astrid Nietzold, Assistentin der Frauenbeauftragten der FAU.

 

Forscherinnen-Camp Augsburg

Beim Forscherinnen-Camp mit KUKA und der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft tauchten Schülerinnen ab 15 Jahren aus Augsburg und Umgebung in die Welt der technischen Berufe ein und schlüpften in die Rolle eines Start-ups. Dabei bekamen die Teilnehmerinnen eine Einführung in neue Technologien und lernten, wie Roboter bei der Reduzierung von Wegwerfverpackungen und dem Einsatz von Recyclingstoffen helfen könnten. Außerdem erhielten sie Einblicke in die Ausbildungsberufe der Informatikerin, Mechatronikerin, Elektronikerin und Industriemechanikerin und Studiengänge wie Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurswesen.

Das Augsburger Technologieunternehmen KUKA AG und die Hochschule der Bayerischen Wirtschaft führten zum ersten Mal gemeinsam ein Camp im neuen KUKA-Bildungszentrum durch. Auf rund 8.000 Quadratmeter vereint KUKA hier Aus- und Weiterbildung für junge Talente und Mitarbeitende. “Gemeinsam mit der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 möchten wir einen Beitrag dazu leisten, Jugendlichen Zukunftstechnologien wie Robotik oder Digitalisierung näherzubringen, gerade im Einsatz für Umweltschutz und Recycling. Neue Technologien verändern die Arbeitswelt zukünftiger Generationen. Dafür Faszination zu wecken und neue Perspektiven und Berufsfelder zu entdecken, ist für junge Talente ein wichtiger erster Schritt, um den Wer in die eigene Karriere zu gestalten“, sagt Dr. Frank Weinand, Konzernpersonalleiter bei der KUKA AG. “Als praxisnahe Hochschule ist es uns ein besonderes Anliegen, exzellente Akademikerinnen auf ihr Berufsleben in der Wirtschaft vorzubereiten. Solche Camps bieten dabei eine gute Möglichkeit für erste Berührungspunkte“, ergänzt Dr. Evelyn Ehrenberger, Präsidentin der HDBW.

Alle Forscherinnen-Camps endeten mit einer offiziellen Abschlussveranstaltung. Dort präsentierten die jungen Talente ihre Erlebnisse der Woche einem Publikum aus Schüler*innen, Eltern, Unternehmensvertreter*innen, Verbandsvertreter*innen und Ehrengästen.

 

Positives Feedback der Teilnehmerinnen

Fachkräfte für die Zukunft sichern ist eines der Ziele der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0. Aber auch die soziale und pädagogische Komponente kommt dabei nicht zu kurz: “In Zusammenarbeit mit der Hochschule und dem Unternehmen ist es uns möglich, den Mädchen einen abwechslungsreichen Einblick in technische Berufsfelder zu ermöglichen”, berichtet Projektleiterin Stefanie Plank von Technik – Zukunft in Bayern 4.0 im bbw e. V.

Die Teilnehmerinnen sind durchweg begeistert von den technischen Camps mit praktischen Bestandteilen.
“Es war spannend zu erfahren, wie viele verschiedene Studiengänge und Berufsmöglichkeiten es gibt und dass die Studentinnen auch ganz offen von ihren Erfahrungen erzählt haben“, erzählt Magdalena (15).
“Das Forscherinnencamp 2022 war sehr erfahrungsreich. Besonders gut haben mir die Einblicke in die verschiedenen Vorlesungen der FAU Erlangen, die wir gewinnen konnten, gefallen“, so Christina (15).
“Heute durften wir Roboter programmieren. Das hat mir besonders gut gefallen, weil sie sehr einfach waren und man dann auch sehen konnte, was sie gemacht haben. Auch gut gefallen hat mir das Programm am 3D-Drucker. Das wollte ich schon seit längerer Zeit mal ausprobieren und ich hatte nie die Chance dazu, und deshalb hat mich das heute sehr gefreut“, berichtet Teresa (15).

Bildnachweis: © Nicole Fenzl

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.