Berufliche Bildung

21.09.2017

IdA BayernTurbo – Auszubildende für die bayerischen Unternehmen

IdA BayernTurbo – Positionspapier mit Projektergebnissen und -erfahrungen des Modellprojekts

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit die Initiative IdA – Integration durch Ausbildung und Arbeit gestartet. Ein zentraler Bestandteil ist das Ausbildungsprojekt IdA BayernTurbo, das im Februar 2017 zu Ende ging.

Screenshot Broschüre Positionspapier IdA BayernTurbo

Empfehlungen für eine erfolgreiche Integration
Aus der Projekterfahrung heraus lassen sich zusammengefasst folgende Empfehlungen für die Integration von Asylbewerbern in eine Einstiegsqualifizierung oder Ausbildung ableiten:

• Eine intensive kontinuierliche Betreuung aus einer Hand ist für die Stabilisierung und berufliche Integration von zentraler Bedeutung. Ein persönlicher Ansprechpartner, der durch den ständigen Kontakt die Stabilisierung des Teilnehmers gewährleisten kann, ist unabdingbar.

• Eine wichtige Voraussetzung für die berufliche Integration ist das Erlernen berufsbezogener Sprachkenntnisse. Sie haben sich im Projekt als wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Vermittlung in Einstiegsqualifizierung oder Ausbildung erwiesen.

• Die jungen Flüchtlinge benötigen im Regelfall nach der Teilnahme am Projekt weitere sprachliche Förderung, um ihr Sprachniveau weiter zu steigern und die Berufsschule sowie die Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können.

• Ein wesentlicher Erfolgsbaustein für die Integration ist ein systematisches und standardisiertes Kompetenzfeststellungverfahren im Rahmen einer Potenzialanalyse und anschließend während praxisbezogener Übungseinheiten.

• Insbesondere für Jugendliche, für die das duale Ausbildungssystem neu ist, ist eine systematische Berufsorientierung und praktische Erprobung im Vorfeld der Integration in den Ausbildungsmarkt sinnvoll, da sie grundlegende Weichen für eine erfolgreiche Berufswahl stellen und eine enge Bindung zum Unternehmen ermöglichen.

• Um einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf und -abschluss gewährleisten zu können, muss eine umfassende und kontinuierliche Nachbetreuung durch begleitende fachliche und pädagogische Unterstützungsangebote während der Ausbildung gewährleistet sein. Die Politik ist gefordert, den Zugang zu allen Förderleistungen der Berufsausbildung mit Abschluss eines Ausbildungsvertrags zu ermöglichen. Ebenfalls notwendig ist eine bedarfsgerechte individuelle Beratung und Unterstützung von Unternehmen.

• Während des Modellprojekts wurden viele rechtliche Fragen rund um die Themen Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsstatus aufgeworfen. Eine fundierte Rechtsberatung, die im Projekt durch die vbw erfolgte, ist angesichts der Komplexität asyl- und aufenthaltsrechtlicher Sachverhalte ein zentraler Faktor für die erfolgreiche berufliche Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern.

• Viele junge Flüchtlinge sind aufgrund von Kriegs- und Fluchterlebnissen traumatisiert und benötigen professionelle Hilfe, damit sie erfolgreich in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung integriert werden können. Wichtig sind auch Beratungsangebote für die Unternehmen geben, die traumatisierte Flüchtlinge ausbilden bzw. beschäftigen.

• Für den Integrationserfolg stellt die Mobilität vor Ort einen wichtigen Faktor dar, da viele junge Flüchtlinge auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.

• Die Unterbringung der Flüchtlinge in eigenen, abgeschlossenen Wohnräumen ist für das Gelingen der beruflichen Integration sehr wichtig und sollte für Geflüchtete in einer Ausbildung oder Einstiegsqualifikation so weit als möglich gewährleistet werden.

Hier geht es zum Positionspapier IdA BayernTurbo – Asylbewerber erfolgreich in Ausbildung integrieren.