Weiterführende Schule
08.05.2020
JUNIOR
Planänderung durch Corona - JUNIOR Schülerfirmen stellen Innovationsgeist und Anpassungsfähigkeit unter Beweis, indem sie Masken und Desinfektionsmittel produzieren
JUNIOR bietet Jugendlichen aller Schularten die Möglichkeit, durch die Gründung und das erfolgreiche Betreiben eines eigenen Unternehmens wirtschaftliche Zusammenhänge und Funktionsweisen in der Praxis kennen zu lernen.
Aktuell fiebern JUNIOR Unternehmen deutschlandweit dem Bundeswettbewerb entgegegen, der im Juni 2020 in digitaler Form stattfinden wird.
JUNIOR Unternehmen wollen etwas bewirken und einen Beitrag leisten. BeeUnique, Einbeuteln, 3DInventions und Nitrotoxy stellen während der Corona-Pandemie besonders gefragte Produkte her.
“Wir wollen die Gesellschaft unterstützen und auch einen Beitrag in Krisenzeiten leisten, um der Allgemeinheit zu helfen. Wir haben die Chance, etwas zu tun, indem wir Masken nähen”, sagt Katharina Kramp, Vorstandvorsitzende von BeeUnique. Die Schülerfirma an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg (Schleswig-Holstein) hatte mit der Herstellung von Bienenwachstüchern und -taschen begonnen, erweiterte aber dann das Sortiment wenigen Wochen um Masken.
Ähnlich erging es den Jungunternehmer*innen von Einbeuteln von der Maria-Ward-Schule Aschaffenburg (Bayern). Die Schüler*innen hatten zu Beginn die Idee, Jutebeutel und Brottüten aus alten Kleidungsstücken und Stoffresten zu nähen. Jetzt werden daraus Masken. Der Recyclinggedanke blieb jedoch: “Wir verwenden wieder Stoffreste und Metallstreifen aus alten Schnellheftern.” Sie sehen ihre Aufgabe darin, einen Beitrag zu leisten, denn “wenn es wieder zu einer Öffnung der Ausgangsbeschränkungen kommt, wird es wichtig sein, andere mit den Masken zu schützen. Wahrscheinlich wird es bis dahin auch nicht gelungen sein, alle Menschen mit industriell gefertigten Masken zu versorgen”, erklärt Elina Winkler, Vorstandsvorsitzende von Einbeuteln.
3DInventions vom Gymnasium Engen (Baden-Württemberg) musste sich sogar einen Kooperationspartner suchen, um die Nachfrage nach ihren nicht CE-zertifizierten Gesichtsmasken für den medizinischen Gebrauch und für Leute aus Risikogruppen und derzeit systemrelevanten Institutionen zu decken. “Mit dem Run auf und dem Boom für unsere Gesichtsmasken haben wir so nicht gerechnet”, erzählt Peter Umbscheiden, Vorstandsvorsitzender von 3DInventions. Eigentlich wollten die Jungunternehmer*innen praxistaugliche Alltagsgegenstände mit 3-D-Druckern herstellen, passten ihre Produkte dann aber kurzfristig an die Bedürfnisse der Kunden in Krisenzeiten an.
Die Schülerfirma Nitrotoxy von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich (Hessen) geht mit einer ebenfalls an die aktuelle Krisensituation angepasste Geschäftsidee an den Start. Die Schüler*innen waren vor Lockdown an ihrer Schule selbst für das Nachfüllen der Desinfektionsspender verantwortlich. Als es kaum noch Nachschub an Mitteln gab, kamen sie auf die Idee, Händedesinfektionsmittel herzustellen. “Es wurde bei der entsprechenden Bundesanstalt angefragt und da Herr Krenig auch Diplom-Chemiker ist [begleitender Lehrer der Schülerfirma], durften wir es unter Einhaltung aller rechtlichen Aspekte herstellen. Die Registrierung erfolgte bei der entsprechenden Bundesanstalt. Selbst das Etikett wurde nach rechtlichen Maßstäben gestaltet. Wir haben uns dafür entschieden, weil Not am Mann war und dieses systemrelevante Produkt auf dem freien Markt kaum mehr zu bekommen war. Außerdem war die Produktentwicklung, das Rechtliche, die Kontakte zu Bundesbehörden und der Exkurs in das Markenrecht auch hochinteressant.”
Informationen zum Projekt JUNIOR finden Sie hier.