Vorschule / Grundschule

21.05.2024

Minti – Female Empowerment an der Grundschule

Junge Mädchen für MINT-Fächer begeistern, Hemmschwellen bei Grundschülerinnen abbauen, MINT-Talente fördern, um insbesondere den Ingenieurinnen und Wissenschaftlerinnen von morgen den Weg zu ebnen. Dafür setzt sich das brandneue MINT-Cluster Münchens ein, an dem vier starke Münchner Bildungspartner beteiligt sind.

Um in der digitalen Zeitenwende Schritt zu halten, braucht es gute Fachkräfte in MINT-Berufen. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Förderprogramm ins Leben gerufen, um die außerschulische MINT-Bildung deutschlandweit auszubauen und zu festigen. Bildungsakteure sind aufgerufen, sich in sogenannten MINT-Clustern zusammenzuschließen, um die Bildungslandschaft ihrer Region neu zu gestalten..

Für München geht ein neues und innovatives MINT-Cluster namens Minti an den Start. Der Auftakt wurde am 15. Mai 2024 an der projektbeteiligten Grundschule am Bauhausplatz gefeiert, wo sich die Partner dem interessierten Publikum vorstellten, darunter Maria Wilhelm, Ministerialrätin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Partner im Münchner MINT-Cluster sind das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V., die Ludwig-Maximilians-Universität, das FabLab München e.V. und die UnternehmerTUM Makerspace GmbH. Gemeinsam haben sie mit ihrem Schwerpunkt der Mädchenförderung den BMBF-Förderzuschlag erhalten. Die Zusammenarbeit wird fünf Jahre lang gefördert.

 

Ziel ist “Female Empowerment an der Grundschule“. Dass dieser Ansatz essenziell für die Stärkung der MINT-Bildung ist, machte der Bayerische Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring, in seiner Videobotschaft an die Anwesenden deutlich: “Frauen sind im IT-Bereich absolut unverzichtbar.“ Derzeit kämen Studien zufolge in dieser Branche in Bayern auf vier Männer nur eine Frau. Das muss aber so nicht bleiben: “Ich bin fest davon überzeugt, wenn wir früh genug anfangen (…), dann schaffen wir es, bei den Mädels und bei den Jungs gleichermaßen Freude auszulösen, Begeisterung zu entzünden.“

In MINT-Berufen sind Frauen generell noch in der Unterzahl. Gegenteilig verhält es sich beim Grundschullehramt. Uta Hauck-Thum, Professorin für Grundschulpädagogik an der LMU München, erläuterte, was mit “Female Empowerment an der Grundschule“ gemeint ist. Nicht nur bei jungen Mädchen sollen MINT-Talente entdeckt und gefördert werden, sondern auch bei den Erwachsenen, den angehenden Lehrerinnen. Studentinnen der Grundschulpädagogik seien nicht typischerweise MINT-begeistert, sondern interessierten sich eher für weiblich konnotierte Fächer, wie Deutsch oder Psychologie. Auch in diesem Kontext soll das MINT-Cluster sensibilisieren und zum Umdenken anregen. Prof. Dr. Ute Hauck-Thum konnte bereits zwanzig Studentinnen mobilisieren, die als MINT-Role-Models bei der Cluster-Arbeit mitmachen und ihre Freude an MINT an Grundschülerinnen weitertragen möchten.

So leiten diese Lehramtsstudentinnen künftig die sogenannten Minti-Clubs. Die Gastgeberin Michaela Fellner, Schulleiterin der Grundschule am Bauhausplatz, erklärte auf der Auftaktveranstaltung, was dahinter steckt. Ihre Schule ist eine von insgesamt fünf Schulen mit kooperativer Ganztagsbildung, die die Arbeit des MINT-Clusters in ihren Schulalltag integrieren wird. Die Minti-Clubs finden an betreuten Nachmittagen statt und führen die Schulkinder spielerisch an MINT-Themen heran, etwa an das Programmieren. In die Arbeit der Minti-Clubs durften im Anschluss an die Auftaktveranstaltung auch die Anwesenden hineinschnuppern und ein eigenes leuchtendes Namenschild basteln.
Impressionen von der Auftaktveranstaltung finden Sie hier.

Prof. Dr. Uta Hauck-Thum, die beim Förderantrag federführend war, ist stolz auf die Partner, die künftig das MINT-Cluster komplettieren. Neben dem FabLab München e.V. und der UnternehmerTUM Makerspace GmbH bringt auch das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. seine Expertise ein: “Wir werden vor allem Brücken bauen“, kündigt Projektleiterin Eva Hinterhuber als eine der Wegbereiterinnen des neuen MINT-Clusters an. “Unsere Stärke liegt in der Vernetzung der Projektbeteiligten untereinander, aber auch mit weiteren Bildungsakteuren Bayerns. Das schaffen wir künftig durch den Aufbau einer Internetplattform und durch verschiedene Veranstaltungsformate“. Eines wurde bei der Auftaktveranstaltung deutlich: Das neue Münchner MINT-Cluster Minti hat einiges vor!