Weiterführende Schule
13.07.2022
Wirkstatt Nachhaltigkeit – Kreativität und Innovation im Fokus – Bayerns Schüler*innen entwickeln pfiffige nachhaltige Ideen für die Zukunft
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz zeichnete gemeinsam mit Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) e. V., sechs bayerische Schulen für besonders kreative Projekte aus. Die Gewinnerschulen werden jeweils zu einem Projekttag mit lokalen Partnern eingeladen, um weitere Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit anzustoßen.
Hitzewellen, Dürreperioden, Unwetter und schmelzende Gletscher: Die Auswirkungen des Klimawandels sind allgegenwärtig. Hinzu kommen globale Probleme wie die Ukraine-Krise, die anhaltende Verschmutzung der Meere oder die zunehmende Ressourcenknappheit in zahlreichen Ländern dieser Erde. “Die Herausforderungen sind groß, es ist Zeit zu handeln – Bayerns Schülerinnen und Schüler tun das“, sagte Kultusstaatssekretärin Anna Stolz.
Im Botanikum in München zeichnete sie am 12. Juli 2022 sechs Projektgruppen verschiedener bayerischer Schulen aus, die am Modellprojekt Wirkstatt Nachhaltigkeit teilnehmen. Sie gratulierte und ermunterte die jungen Zukunftsgestalter*innen: “Ihr habt eigenständig konkrete Probleme in eurem Alltag ausfindig gemacht und neue Ansätze bei Recycling, Konsum, Landwirtschaft, Mobilität, Energie und vielen anderen Bereichen entwickelt. Eure Initiativen sind aus dem Leben gegriffen und gerade deshalb sind sie so wertvoll. Mehr noch: Bei der Umsetzung habt Ihr ökologische, ökonomische und soziale Interessen abgewogen und Lösungsansätze für eine nachhaltigere Gesellschaft gefunden.“
Was passiert in der Wirkstatt Nachhaltigkeit?
Das Modellprojekt setzt sich zusammen aus den Teilprojekten “Campus-N“ und dem zum neuen Schuljahr startenden “InnoLab-N“ (Innovationslabor Nachhaltigkeit).
Bayernweit 44 Schulen haben im Teilprojekt “Campus-N“ mit jahrgangsübergreifenden Projektteams Probleme aus ihrem Umfeld angepackt und über ein Schuljahr hinweg kreative, zukunftsfähige und nachhaltige Lösungsansätze dafür entwickelt. Die Schüler*innen erhielten dabei unter anderem durch externe Partner, wie z. B. Partnerunternehmen der vbw, vielfältige Inspirationen und Unterstützung. Die Projektarbeit erfolgte dabei vorwiegend im Wahlunterricht, in AGs oder in Ganztagsangeboten.
In sechs Kategorien, den herausfordernden Bayern-Challenges, präsentierten die Teams ihre Ideen. Nach Vorauswahl durch eine Jury wurden die Sieger durch eine Abstimmung unter allen Teams selbst ermittelt.
In kurzen Vorstellungen, sogenannten Pitches, präsentierten die erfolgreichen Teams den Gästen, wie sie die gesamte Schulfamilie zum Mitmachen motivierten. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Ob mit selbst gestalteten Brotzeitboxen und einem Aktionsplan für gesunde Ernährung, spannenden und lehrreichen Smartphone- und Tablet-Rallyes zum Thema Nachhaltigkeit, der Animation aller Klassen durch zahlreiche Wettbewerbe und Umweltcamps oder der Konstruktion von smarten Heizungsreglern: “Die Schülerinnen und Schüler zeigten bei allen ihren Projekten große Kreativität und pfiffige Ideen. Und das Wichtigste: Sie tragen den Gedanken der Nachhaltigkeit mit Witz und Begeisterung noch stärker in das Bewusstsein ihrer Umgebung“, so Anna Stolz.
Technologie ist der Schlüssel, um die ökologische Transformation zu meistern. Unser Bildungssystem muss es Jugendlichen frühzeitig und praxisnah ermöglichen, Transformationskompetenz zu entwickeln. Diese Kompetenz befähigt sie dazu, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, sich als Zukunftsgestalter zu begreifen und digitale Medien sowie Technologien für die Problemlösung zu nutzen. Das Projekt Wirkstatt Nachhaltigkeit der Stiftung Bildungspakt Bayern setzt genau dort an und hilft so dabei, den Dreiklang der Nachhaltigkeit aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem zu vermitteln. Darum sind wir aus voller Überzeugung Exklusivpartner des Projekts.
Bertram Brossardt, vbw Hauptgeschäftsführer
“Campus-N“-Teams und -Projekte im Schuljahr 2021/2022
- Lessing-Gymnasium Neu-Ulm: Lessing Foodingstars (Gesunde Pause und selbst gestaltete Brotzeitboxen)
- Staatliches Gymnasium Friedberg: SGF goes Resale (Digitale, lokale Tausch- und Nachhilfebörse mit der Lernplattform mebis)
- Gymnasiums Weilheim: „Get it! Change it!“ (Smartphone- und Tablet-Rallyes mit Stationen, Rätseln und Spielen zum Thema Nachhaltigkeit)
- Oskar-von-Miller-Gymnasium München: Umweltscouts am Oskar (Umweltcamps und -challenges von Schüler*innen für Schüler*innen)
- Realschule Viechtach: Tetra – PACK'S WEG! (Upcycling-Projekte in Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt und Verkauf gemeinsam geschaffener (Lern-)Produkte)
- Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg: Heatmaster 20K (Konstruktion eines smarten Temperaturreglers für alle Klassenzimmer)
Wie wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zum Leitmotiv bayerischer Schulen? – Auftakt zum Schulversuch “InnoLab-N“
Im neuen Schuljahr startet mit “InnoLab-N“ (Innovationslabor Nachhaltigkeit) das zweite Teilprojekt der Wirkstatt Nachhaltigkeit. Kultusstaatssekretärin Anna Stolz freute sich daher, auch die Vertreter*innen der zwölf teilnehmenden Schulen unter den Gästen der Veranstaltung zu begrüßen. Sie betonte: “Mit `Inno-Lab-N` gehen wir noch einen Schritt weiter und verankern Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen des Schullebens und insbesondere verstärkt im Unterricht. Das alles immer unter der Zielsetzung, in der ganzen Schulfamilie ein noch größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen.“
Die Modellschulen entwickeln und erproben hierfür fächerverbindende, projekt- und handlungsorientierte Lernsettings und schaffen mit einer Flexibilisierung des Stundenplans und neuen Raumkonzepten die dazu notwendigen Freiräume.
Weitere Informationen zur Wirkstatt Nachhaltigkeit finden Sie hier.