Weiterführende Schule
01.11.2019
Technik – Zukunft in Bayern 4.0 – Forscherinnen-Camps
Pressemitteilung – "Vorurteile gegen technische Berufe beseitigt" – Mädchen lernen Berufsalltag und Karriereverläufe von Ingenieurinnen kennen
An technischen Problemen tüfteln, bis man zu einer Lösung kommt – ein gutes Gefühl! Eines, das vierzehn Schülerinnen diese Woche im “Forscherinnen-Camp” bei Siemens Healthineers und an der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) erlebt haben.
Das Thema der Projektwoche lautete “Künstliche Intelligenz in der medizinischen Bildgebung”. Die Teilnehmerinnen haben Forschungsaufgaben zu Computertomographie und Künstlicher Intelligenz erarbeitet und cloudbasierte Analysetechnik sowie Design-Thinking-Methoden kennengelernt. Dabei erhielten sie Unterstützung von Dozent*innen, Studierenden und Ingenieur*innen, mit denen sie auch über deren Arbeit und Karriereverläufe von Frauen in technischen Berufen sprachen. Beim Besuch der Universität bekamen die Mädchen zudem Einblick in verschiedene Studiengänge.
Voller Engagement haben die Schülerinnen bei der Abschlussveranstaltung am 31. Oktober 2019 ihre Ergebnisse präsentiert. Das Projekt hat sein Ziel erreicht: Das Camp des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und der Bayerischen Metall+Elektro Arbeitgeber bayme vbm soll Mädchen Einblick in den Berufsalltag einer Ingenieurin verschaffen und so das Interesse an technischen Berufen fördern.
“Junge Frauen für IT und Technik begeistern”
“Damit unsere bayerischen Unternehmen innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, brauchen sie hochqualifizierte Nachwuchskräfte in den Bereichen Technik und IT. Wir möchten junge Frauen für diese Berufe begeistern und so wertvolles Potenzial ausschöpfen”, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer von bayme vbm, anlässlich der Abschlussveranstaltung des Camps. Am selben Strang zieht auch Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, das ebenfalls Förderer des “Forscherinnen-Camps” ist.
“Engagierte junge Frauen und Männer brauchen wir immer”, sagte Andre Heinz, Leiter Human Ressources bei Siemens Healthineers. “Fachkräften im Med-Tech-Markt stehen nach wie vor sehr viele Möglichkeiten offen. Zusätzlich schafft die Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens neue berufliche Einsatzfelder bei Themen wie Cloud-Computing, Big Data oder Künstliche Intelligenz. Bei uns legen wir auch immer großen Wert auf die eigene Weiterentwicklung, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie flexibles Arbeiten.”
“Neuer Blick auf technische Berufe”
Wie sehr die Camps bei der beruflichen Orientierung helfen, zeigt eine Studie des bbw: Rund 75 Prozent der Teilnehmerinnen wollen nach dem Camp-Besuch ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium beginnen.
Das ist auch für die Teilnehmerinnen des aktuellen Camps denkbar: “Durch die Arbeit mit speziellen Programmen zur Bildbearbeitung wurden Vorurteile gegen technische Berufe aus dem Weg geräumt. Ich habe einen anderen Blick auf diese Berufe bekommen”, sagte die 14-jährige Jule. Sophie, 15 Jahre, kann sich durchaus vorstellen, später in einem Unternehmen wie Siemens Healthineers zu arbeiten: “Ich habe noch nie so ein lockeres Arbeitsklima in einem Unternehmen erlebt.”
“Auch während des Studiums sind praktische Übungen und Laborversuche eine wichtige Ergänzung zu den theoretischen Inhalten, was von unseren Studierenden auch begeistert angenommen wird”, sagte Kerstin Schmalfeld, Frauenbeauftragte des Departments Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik der FAU, dazu. “Für die Schülerinnen ist das Camp eine tolle Möglichkeit, erste Eindrücke von einem technischen Studium und der späteren Tätigkeit als Ingenieurin zu bekommen.”
2019 beteiligen sich sieben Unternehmen und acht Hochschulen
Noch immer ist der Frauenanteil in der Metall- und Elektro-Industrie gering, nur jeder vierte Arbeitnehmer in Bayern ist weiblich. Das soll sich ändern, darum richtet sich das “Forscherinnen-Camp” gezielt an junge Frauen. Die Zeit typischer Männerberufe ist vorbei, Erfolg im technischen Beruf hängt von der Einstellung und Begeisterung ab, nicht vom Geschlecht.
Die “Forscherinnen-Camps” sind 2007 gestartet. Sie werden im Rahmen der Bildungsinitiative “Technik – Zukunft in Bayern 4.0” durchgeführt. In diesem Jahr beteiligen sich sieben Unternehmen und acht Hochschulen und Universitäten. Die Camps sind bis auf An- und Abreise kostenfrei.
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