Weiterführende Schule
16.06.2017
Technik – Zukunft in Bayern 4.0 – Forscherinnen Camps
Pressemeldung – "Forscherinnen-Camp" an der Hochschule Rosenheim und der KATHREIN-Werke KG – Schülerinnen forschen an einer WLAN-Antenne und der eigenen Zukunft
An technischen Problemen tüfteln, bis man zu einer Lösung kommt, programmieren, löten, analysieren. Kurz: Einfach mal selbst ausprobieren – ein gutes Gefühl. Eines, das zwölf Mädchen aus ganz Bayern im “Forscherinnen-Camp” der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 bei KATHREIN-Werke KG und der Hochschule Rosenheim vom 12. bis 16. Juni 2017 erlebt haben. Der Forschungsauftrag für die 15- bis 18-jährigen Schülerinnen: Sie sollen eine WLAN-Antenne entwickeln. Die Mädchen arbeiten im Team, manchmal klappt etwas nicht gleich beim ersten Versuch – aber aufgeben? Kommt für die jungen Frauen nicht in Frage. Hilfe bekommen sie von Dozentinnen und Studentinnen der Hochschule sowie Ingenieurinnen des Unternehmens, im Camp treffen theoretische und praktische Inhalte aufeinander. So erhalten die Mädchen einen realistischen Einblick in den Berufsalltag einer Ingenieurin. Ganz nebenbei geht es auch um andere Qualifikationen, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, wie kreatives Denken, Präsentationskompetenz und Teamfähigkeit. Das Camp richtet sich bewusst an junge Frauen: Die Zeit typischer Männerberufe ist vorbei, Erfolg im technischen Beruf hängt von der Einstellung und Begeisterung ab – nicht vom Geschlecht. Doch noch immer ist der Frauenanteil in der Metall- und Elektro-Branche gering, nur jeder vierte Arbeitnehmer in Bayern ist weiblich.
“Dabei bietet die technische Welt so viele spannende Gestaltungsmöglichkeiten und unsere Studentinnen begeistern mich immer wieder mit ihren kreativen Ideen. Leider ist jedoch der Frauenanteil in unseren MINT-Studiengängen immer noch viel zu gering.”
Informatikprofessorin Dr. Claudia Förster, stellvertretende Frauenbeauftragte der Hochschule Rosenheim
Das Forscherinnen-Camp will den selbstbewussten Umgang mit Technologie, Digitalisierung und Technik bei den Mädchen stärken – auch wegen des drohenden Fachkräftemangels. “Junge Leute für technische Berufe zu begeistern, liegt uns schon seit vielen Jahren am Herzen. Das Forscherinnen-Camp ist hierfür eine ideale Möglichkeit”, sagt Anton Kathrein, CEO der KATHREIN-Gruppe.
Am 16. Juni 2017 haben die Gymnasiastinnen und Fachoberschülerinnen ihre Ergebnisse Eltern und Ehrengästen präsentiert. Anlässlich des Camps äußerte sich Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Arbeitgeberverbände bayme vbm, die das Camp ideell und finanziell fördern.
“Damit unsere bayerischen Unternehmen innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, brauchen sie hochqualifizierte Nachwuchskräfte in den Bereichen Technik und IT. Wir möchten junge Frauen für diese Berufe begeistern und so wertvolles Potenzial ausschöpfen. In den Forscherinnen-Camps soll ihr Interesse für technische Berufe geweckt werden. Vielfältige Tätigkeiten, eine hervorragende Bezahlung sowie sehr gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen für eine Karriere von Frauen in den bayerischen M+E-Unternehmen.”
Bertram Brossardt, bayme vbm Hauptgeschäftsführer
Am gleichen Strang zieht das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, es fördert das Forscherinnen-Camp seit Jahren. Wie sehr das Camp bei der Orientierung hilft, zeigt eine Studie: Rund 75 Prozent der Teilnehmerinnen wollen nach dem Camp-Besuch ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium anfangen. Herausgefunden hat das das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (Projektträger).
Die Forscherinnen-Camps sind Teil der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 im bbw e. V. und damit eines von 16 Angeboten und Projekten. Die Forscherinnen-Camps sind 2007 gestartet, in diesem Jahr beteiligen sich bis zu neun Unternehmen und ebenso viele Hochschulen. Die Camps sind, bis auf die Kosten für An- und Abreise, kostenfrei.
Weitere Informationen und Camp-Eindrücke finden Sie hier und hier.