Weiterführende Schule
02.11.2019
Technik – Zukunft in Bayern 4.0 – Forscherinnen-Camps
Pressemitteilung – Abschluss der Projektwoche bei ZF Friedrichshafen und an der Universität Passau – Berufsorientierung für Mädchen im MINT-Bereich
An technischen Problemen tüfteln, bis man zu einer Lösung kommt – ein gutes Gefühl! Eines, das zwölf Schülerinnen in den bayerischen Herbstferien 2019 im “Forscherinnen-Camp” erlebt haben. Das Camp ist ein Angebot im Rahmen der Bildungsinitiative “Technik – Zukunft in Bayern 4.0” und wurde bei der ZF Friedrichshafen AG und an der Universität Passau durchgeführt.
Das Thema der Projektwoche lautete “Von der Virtualisierung zur Realisierung – Potentiale des 3D-Drucks”. Die 15- bis 18-jährigen Teilnehmerinnen haben ein kaputtes Maschinenteil digital erfasst und ein 3D-Modell sowie das Ersatzteil im 3D-Druck erstellt. Dabei erhielten sie Unterstützung von Dozent*innen, Studierenden und Ingenieur*innen, mit denen sie auch über deren Arbeit und Karriereverläufe von Frauen in technischen Berufen sprachen. Beim Besuch der Universität bekamen die Mädchen zudem Einblick in verschiedene Studiengänge.
Voller Engagement haben die Schülerinnen bei der Abschlussveranstaltung am 31. Oktober 2019 ihre Ergebnisse präsentiert. Das Projekt hat sein Ziel erreicht: Das Camp des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und der Bayerischen Metall+Elektro Arbeitgeber bayme vbm soll Mädchen Einblick in den Berufsalltag einer Ingenieurin verschaffen und so das Interesse an technischen Berufen fördern. Auch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Technologie ist jahrelanger Förderer der Camps.
Damit unsere bayerischen Unternehmen innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, brauchen sie hochqualifizierte Nachwuchskräfte in den Bereichen Technik und IT. Wir möchten junge Frauen für diese Berufe begeistern und so wertvolles Potenzial ausschöpfen.
Bertram Brossardt, bayme vbm Hauptgeschäftsführer
Für eine Karriere von Frauen in den bayerischen Metall- und Elektro-Unternehmen sprechen laut Brossardt “vielfältige Tätigkeiten, sehr gute Verdienstmöglichkeiten sowie sehr gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.” Das kann Roland Biebl, Ausbildungsleiter bei ZF in Passau, nur bestätigen: “Wir fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktiv. Uns ist es wichtig, den Frauenanteil auch in den technischen Berufen zu steigern. Das ‘Forscherinnen-Camp’ ist nur ein Beispiel für unser Engagement dafür.”
“So viele Mädchen getroffen, die sich für Technik interessieren”
Wie sehr die Camps bei der beruflichen Orientierung helfen, zeigt eine Studie des bbw: Rund 75 Prozent der Teilnehmerinnen wollen nach dem Camp-Besuch ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium beginnen. Das können sich auch die Teilnehmerinnen des aktuellen Camps vorstellen: “Das 3D-Programm auszuprobieren hat mir mega Spaß gemacht”, sagte die 15-jährige Theresa. “Ohne das Camp wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass ein MINT-Studium ein Weg für mich wäre.”
Valentina, ebenfalls 15, hat sich gefreut, im Camp “so viele Mädchen zu treffen, die sich auch für Technik interessieren. Sonst redet man so wenig darüber. Hier kommen keine blöden Sprüche, wenn man Fragen stellt.”
“Für die Schülerinnen ist das Camp eine tolle Möglichkeit, sich mit anspruchsvollen Fragestellungen aus der Praxis auseinanderzusetzen und so erste Eindrücke zu bekommen, was man mit einem Studium im MINT-Bereich alles anfangen kann”, sagte Prof. Dr. Tomas Sauer vom Lehrstuhl für Mathematik mit Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung, der das Camp seitens der Universität Passau begleitet. “Die Tätigkeitsfelder für Informatikerinnen und Mathematikerinnen sind sehr vielfältig und weit mehr als nur Rechnen oder Programme schreiben.”
2019 beteiligen sich sieben Unternehmen und acht Hochschulen
Noch immer ist der Frauenanteil in der Metall- und Elektro-Industrie gering, nur jeder vierte Arbeitnehmer in Bayern ist weiblich. Das soll sich ändern, darum richtet sich das “Forscherinnen-Camp” gezielt an junge Frauen: Die Zeit typischer Männerberufe ist vorbei, Erfolg im technischen Beruf hängt von der Einstellung und Begeisterung ab, nicht vom Geschlecht.
Die “Forscherinnen-Camps” sind 2007 gestartet. In diesem Jahr beteiligen sich sieben Unternehmen und acht Hochschulen und Universitäten. Die Camps sind, bis auf An- und Abreise, kostenfrei.
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